Monat: Dezember 2017 Seite 1 von 2

Tongariro

Nahe der Ketetahi Shelter, im Hintergrund Lake Rotoaira

Am 43. Tag unserer Wanderung und nach 1.139 km auf dem Te Araroa Trail erreichen wir eines der ganz großen Highlights auf unserem Weg nach Süden, den Tongariro Nationalpark. Er ist der viert älteste Nationalpark der Welt und ist sowohl UNSECO Weltnaturerbe als auch Weltkulturerbe. Hier befinden sich die drei Vulkane Mt Tongariro, Mt Ngaurohoe und der Mt Ruapehue. Der Mt. Ruapehue ist der in letzter Zeit aktivste der drei Vulkane. Die jüngste Eruption fand am 25. September 2007 statt. Dabei durchschlug ein Gesteinsbrocken das Dach der Ketetahi Hut, die seit dieser Zeit nur mehr als Unterstand genutzt wird.

Im Central Crater, im Hintergrund der Red Crater und der Mount Ngauruhoe (Mt Doom)

Im Tongariro Nationalpark wurden einige Filmszenen der Trilogie Herr der Ringe gedreht. Unter anderem ist der Mt. Ngauruhoe in Herr der Ringe der Mount Doom.
Am Mittwoch, den 20. Dezember wanderten wir zu dieser erwähnten Ketetahi Shelter. Gisela wartete hier um ihr noch immer geschwollenes Fußgelenk zu schonen. Ich wanderte weiter um die Seen und den Red Crater zu sehen. Da an diesen Tag Sturm vorhergesagt war, Windgeschwindigkeit bis 90 km/h und die Temperatur bis – 4 Grad Celsius wurden viele Touren abgesagt. Nur wenige Touristen waren oben in den Kratern unterwegs, die Stimmung war phantastisch.

Red Crater und Mt Ngauruhoe

Emerald Lakes

Die Nacht verbrachten wir gemeinsam mit Armory, ein TA-Hiker aus Frankreich, in der Ketetahi Hut. Der Wind wehte so kräftig, dass
die Hütte krachte, es war so laut, an schlafen war kaum zu denken. Um 2:00 sind wir dann aufgestanden um rechtzeitig bei Sonnenaufgang am Gipfel des Mt. Tongariro zu sein.
In sternenklarer Nacht erreichten wir zunächst den Zentralkrater. Der Aufstieg zum Red Crater war schwierig, ein extrem steiler Pfad im Schotter, Dunkelheit und der Wind hatte Sturmstärke erreicht, Gisela taumelte zeitweise. Ich ging zurück, packte sie beim Arm und so stiegen wir gemeinsam weiter auf. Gegen 4:50 Uhr dann der Sonnenaufgang, überwältigend in dieser Umgebung.

Mt Ngauruhoe bei Sonnenaufgang (21.12.2017)

Beim Abstieg zur Mangatepopo Hut waren wir Anfangs noch alleine aber bald schon kamen uns die ersten Touisten entgegen, dann ab halb Zehn war es nur noch eine Kolonne, es werden wohl insgesamt über 1.000 Leute gewesen sein.

Auf dem Mangatepopo Track mit Blick auf den Mt Ruapehue

Die Taranaki Falls

Wakapapaiti Valley Track bei Nebel

Gisela bei den Silica Rapids

Monster Kiwi aus Holz in National Park Village

Am 22. Dezember erreichten wir National Park Village. Im YHA haben wir uns für die nächsten Tage eingemietet, wir wollen die nächsten Tage etwas ausruhen, haben nur kleinere Touren eingeplant, doch es ist sehr schlechtes Wetter vorhergesagt. Wir werden hier unsere Weihnachtsferien machen. Am 26. Dezember geht es dann weiter in Richtung Wakahoro. Von dort starten wir unseren Whanganui River Trip, 6 Tage mit dem Canoe nach Wanganui.

42 Traverse

Am Montag, 18. Dezember starten wir in Richtung 42 Traverse. Eine Mitarbeiterin des Holiday Parks bringt uns zurück auf den Trail, dann beginnt eine 27 km lange Wanderung auf Asphalt- und Schotterstraßen nach Owhango entlang der Hikumutu Road. Diese ist erst seit heuer (2017) Teil des TA-Trails um den vielbefahrenen und gefährlichen SH 4 zu umgehen. Der Trail wurde dadurch um rund 20 km länger dafür aber sicherer. Auf der Straße kommen wir recht zügig voran und erreichen gegen 14:30 Uhr Owhango.

Wanderung entlang der Hikumutu Road

Von nun an geht es auf der 42 Traverse in Richtung Tongariro Base Camp weiter. Nach etwa weiteren 10 km haben wir unser Zelt unter Bäumen aufschlagen. Mittlerweile haben wir km 1109.

Hotel 1109, nachts mit zweifachem Sternenhimmel

Die Nacht war sternenklar, hinter uns in den Farnkräutern sahen wir auch eine Art von Sternenhimmel, es war das Leuchten der Glühwürmchen, fluoreszierende Raupe, die mit ihrem Licht Insekten anlocken. Sehr früh am Morgen kamen dann auch schon die ersten Hiker an uns vorbei. Nachdem wir etwa eine Stunde unterwegs waren trafen wir zwei neue TA-Wanderer, Marion aus Belgien Armory aus dem Bordeaux und Marion aus Belgien.

Auf der 42 Traverse trafen wir weitere TA-Hiker

Die Wanderung auf der 42 Traverse war recht angenehm, wir kamen zügig voran. Gegen Mittag überquerten wir den Wakatepopo River, das Wasser stieg uns bis über die Knie und war recht kühl aber angenehm, denn so wurden die Füße etwas gekühlt.

Schwieriger Waione Coker Track, rutschig, teilweise zugewachsen

Der weitere Weg führt über dann den Waione-Coker Track entlang, dieser ist viel steiler mit sehr tiefen Spurrillen von 4-Rad Fahrzeugen, manchmal richtig zuwachsen und bei regen sehr rutschig.  Nachdem wir dann den SH 47 erreichten führte uns der Te Araroa Trail dann durch dichtem Bush zum Tongariro Base Camp, wo wir gegen 16:00 eintrafen. Die 42 Traverse war in 2 Tagen geschafft.

Taumaranui

Heute, 26. Dezember steht nur eine „kurze“ Etappe auf dem Plan, 26 km bis nach Taumaranui, eine 5.000 Seelen Gemeinde am Ende des  Forgotten World Highway und Tor zum Tongariro Nationalpark.

Nebel auf der Backroad nach Taumaranui

Nachdem wir Ongarue passiert haben wandern wir ca. 15 km auf  einer Schotterstraße in Richtung Taumaranui. Hin und wieder donnern  LKWs an uns vorbei und wir verschwinden in einer Staubwolke.

In der Stadt trifft wieder einmal ganz zufällig eine größere Gruppe an TA-Hikern im Holiday Park zusammen, Stacy und Celina, Pete, Cassady und Sandra sind auch schon da.

Zeltdorf der TA-Hiker im Taumaranui Holiday Park

Spätestens hier in Taumaranui gilt es die Planung für die nächsten Abschnitte zu machen. Essen für den Tongariro Crossing und die Whanganui Flussfahrt ist einzukaufen und zu verschicken. Da der Whanganui River einer der  10 Great Walks ist müssen Campingplätze gebucht werden bevor man ein Canoe mieten kann.

Essen für die nächsten 15 Tage, Tongariro und Whanganui River Trip

Da wir seit nunmehr mehr als einem Monat ohne Pause unterwegs sind legen wir hier in Taumaranui einen Ratstag ein um alles in Ruhe organisieren zu können und auch um uns von den Anstrengungen der letzten Tage auszuruhen und um die sehr leckeren Fisch Burger genießen zu können.

Timber Trail, die 1000 km Marke ist erreicht

Trotz der leichten Verletzung von Gisela konnten wir den 84 km langen Timber Trail in nur 2 Tagen wandern. Das erreichen der 1.000 km Marke auf dem Te Araroa Trail gab uns wohl den nötigen Motivationsschub. An 2 Tagen hintereinander wanderten wir jeweils einen Marathon und benötigten dafür ungefähr 23 Stunden.

Der Pureora Forest Park ist eine ca. 78.000 ha große geschützte Zone. Hier gibt es eine Menge an über 1000 Jahre alten Podocarpen (Steineiben). Dieser Wald ist einer der größten intakten Wälder mit einheimischen Arten.

Nahezu 1/3 der Strecke ist geschafft.

Entlang des Timber Trails gibt es mehrere spektakuläre Hängebrücken

Auf der ehemaligen Eisenbahntrasse in Richtung Ongarue

Der Weg diente im frühen 20. Jahrhundert der Holzbringung. Damals waren die leicht zugänglichen Wälder bereits gerodet und man versuchte die schwerer zugänglichen und abgelegeneren Gebiete zu nutzen.

Heute werden diese ehemaligen Wege und teilweise auch Bahnstrecken als kombinierter Mountainbike und Wanderweg genutzt. Seit kurzen ist der Timber Trail auch Teil des Te Araroa Trails.

Mangaokewa, die Herausforderung

Von diesen Trail kursieren in verschiedenen Foren wahre Horrorgeschichten.  Wir waren schon ganz gespannt auf diesen Abschnitt. Anfangs war der Trail sehr angenehm durch native Bush.

Später wandern wir durch taunasses, hohes Gras und binnen kurzer Zeit sind wir durch und durch nass. Es ist ein schöner Tag, eine unglaublich beeindruckende Landschaft und der Weg wider Erwarten recht gut. Wir wandern an einer Picnic Area vorbei, der Weg wird schön langsam schwieriger aber doch problemlos zu bewältigen.  Vorbei an Picnic Area 2, von nun an hat es der Weg in sich, stark abschüssiges Gelände ist zu queren, schmale bis nicht vorhandene Auftritte, bei schlechtem Wetter oder nassem Untergrund sicherlich ein Alptraum. Wir hatten Glück, es hatte lange nicht mehr geregnet, der Boden war trocken, dennoch waren einige heikle Stellen zu bewältigen. Vom Pfad ging es manchmal senkrecht einige Meter in den Bach hinunter.

Der Trail im steil zu Mangaokewa River abfallenden Gelände.


Zwei- dreimal waren unpassierbare Stellen zu umgehen. Steil ging es den Berg hinauf um dann später wider zum Bach hinunter zu führen. Bei einem der Abstiege stieg Gisela aus versehen in ein Loch und verletzte sich zum Glück nur leicht am Knöchel. Ich setzte schnell  einige Bowen- und Emmett Griffe zu setzten u. Die Auswirkung der Verletzung zu minimieren, die Verspannung löste sich langsam. Es ging weiter dem Fluss hinauf und nach  ca. 7 Stunden erreichten wir eine Forststrasse. Weiter ging es dann auf einer Schotterszrasse, der Mangaokewa North Road auf der wir auch den nächsten halben Tag weiter durch das Tal, vorbei an riesigen Schaf- und Rinderfarmen sog. Stations, nach oben wanderten.

Te Kuiti, hier geben die Schafe den Ton an

Am 11. Dezember erreichen wir Te Kuiti, die Welthaupstadt der Schafscherer. Der Weg führt zunächst über Farmland. Im hohen Gras ist es schwierig zu navigieren, Markierungen sind kaum zu finden. Nach etwa einer halben Stunden verlassen wir das Farmland und es geht ab in den Bush.

Nun sind wieder steile Auf- Abstiege zu meistern, doch sehr rasch erreichen wir wieder Farmland. Immer wieder müssen einem Zaun folgen, der Weg führt schnurgerade über Hügel, steil hinauf und ebenso steil wieder auf der anderen Seite hinunter.

Bevor wir die Vororte von Te Kuiti in Sicht bekommen müssen wir noch eine Hügelketten umgehen, der Weg führt durch Felder auf denen nun auch Kühe weiden, diese haben im aufgeweichten Boden tiefe Spuren hinterlassen. Auf dem unebenen Boden ist es fast so anstrengend zu gehen wie durch die Northland Forests. Weiter oben am Hügel beherrschen die Schafe das Bild. Gegen 14:30 Uhr erreichen wir die Stadt, die Vorstadt sieht etwas herunter gekommen aus.

In dieser Stadt müssen wir Essen für die nächsten sieben Tage einkaufen. Mir graut schon vor dem Gedanken, dass wir den ganzen Proviant für die nächste recht schwierige Etappe tragen müssen.

Am Eingang zur Welthauptstadt der Schafscherer

Im New World versorgen wir uns mit dem Nötigsten – outch der Rucksack ist schwer. Weiter geht es in die Stadt, wo wir einen Fisch Burger essen und ein Bier trinken. Später, so gegen 16:00 Uhr geht es dann weiter in Richtung Mangaokewa Campgrounds. Dort darf man frei campen. Als wir dort ankommen sind bereits mindestens 20 Leute da, die campen, Grillen und einfach die Umgebung genießen.

Von Hamilton nach Waitomo

Am 6. Dezember sind wir gegen 11:00 Uhr im Hamilton gestartet. Unser Ziel war so nahe wie möglich an den, unter TA-Hikern, berüchtigten Pirongia Summit hin zu wandern.

Ein Viertel der Strecke ist geschafft

Nach einem ausgiebigem Frühstück bei Elisabeth und John ist es für Zeit die Wanderung fortzusetzen. John bringt uns zurück auf den Trail. Die heutige Etappe führt über die Hakarimata Range.

Huntly im Hintergrund

Wieder sehr steile Anstiege, teils über Treppen, so gewinnt man rasch an Höhe. Der Trail ist ungefähr 13 km lang und wir benötigen dafür 5,5 Stunden, eine typische Zeit für einen Trail hier in Neuseeland mit schwerem Gepäck.

Treppen sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg

Der Trail führt durch dichten Wald mit vielen Auf- und Abstiegen. Gegen 13:00 Uhr erreichen wir den Hakarimata Summit. Von dort hat man einen guten Überblick über die nähere Umgebung der Waikato Region. In der Ferne kann man schon Hamilton erkennen, unten am Berg befindet das Städchen Ngaruawahia, dort wo der Fluss Waipa River in den Waikato River mündet und ein für die Maori wichtiger Ort.

Am Ende des Hakarimata Trails treffen wir unsere Freunde aus Australien Tania und David, theglobalhobos.

Unten angekommen machen wir erst mal Pause, es ist verdammt heiß. Wir kaufen uns Bier und Chips und genießen den Schatten unter einem Baum.
Gegen halb vier starten wir in Richtung Hamilton, es ist ein langer Fußmarsch auf dem neu angelegten Radweg entlang des Waikato Rivers, dem längsten Fluss Neuseelands. Gegen Abend erreichen wir die Vororte von Hamilton.

Wandern auf dem Te Awa entlang des Waikato Rivers

Entlang des Waikato River nach Huntly

 

Hunua Ranges

Von Clevedon über die Hunua Ranges nach Mercer.

In Clevedon. Im Garten von Trevor und Pauline durften wir unser Zelt aufbauen, konnten duschen und wurden auch zu einer Christmas Straßenparty eingeladen. Es gab genügend zum Essen, Bier und Wein. Im Laufe des Abends lernten wir so nebenbei die Nachbarschaft von Trevor und Pauline kennen.

 

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