Kategorie: Te Araroa Trail Seite 3 von 4

Tongariro

Nahe der Ketetahi Shelter, im Hintergrund Lake Rotoaira

Am 43. Tag unserer Wanderung und nach 1.139 km auf dem Te Araroa Trail erreichen wir eines der ganz großen Highlights auf unserem Weg nach Süden, den Tongariro Nationalpark. Er ist der viert älteste Nationalpark der Welt und ist sowohl UNSECO Weltnaturerbe als auch Weltkulturerbe. Hier befinden sich die drei Vulkane Mt Tongariro, Mt Ngaurohoe und der Mt Ruapehue. Der Mt. Ruapehue ist der in letzter Zeit aktivste der drei Vulkane. Die jüngste Eruption fand am 25. September 2007 statt. Dabei durchschlug ein Gesteinsbrocken das Dach der Ketetahi Hut, die seit dieser Zeit nur mehr als Unterstand genutzt wird.

Im Central Crater, im Hintergrund der Red Crater und der Mount Ngauruhoe (Mt Doom)

Im Tongariro Nationalpark wurden einige Filmszenen der Trilogie Herr der Ringe gedreht. Unter anderem ist der Mt. Ngauruhoe in Herr der Ringe der Mount Doom.
Am Mittwoch, den 20. Dezember wanderten wir zu dieser erwähnten Ketetahi Shelter. Gisela wartete hier um ihr noch immer geschwollenes Fußgelenk zu schonen. Ich wanderte weiter um die Seen und den Red Crater zu sehen. Da an diesen Tag Sturm vorhergesagt war, Windgeschwindigkeit bis 90 km/h und die Temperatur bis – 4 Grad Celsius wurden viele Touren abgesagt. Nur wenige Touristen waren oben in den Kratern unterwegs, die Stimmung war phantastisch.

Red Crater und Mt Ngauruhoe

Emerald Lakes

Die Nacht verbrachten wir gemeinsam mit Armory, ein TA-Hiker aus Frankreich, in der Ketetahi Hut. Der Wind wehte so kräftig, dass
die Hütte krachte, es war so laut, an schlafen war kaum zu denken. Um 2:00 sind wir dann aufgestanden um rechtzeitig bei Sonnenaufgang am Gipfel des Mt. Tongariro zu sein.
In sternenklarer Nacht erreichten wir zunächst den Zentralkrater. Der Aufstieg zum Red Crater war schwierig, ein extrem steiler Pfad im Schotter, Dunkelheit und der Wind hatte Sturmstärke erreicht, Gisela taumelte zeitweise. Ich ging zurück, packte sie beim Arm und so stiegen wir gemeinsam weiter auf. Gegen 4:50 Uhr dann der Sonnenaufgang, überwältigend in dieser Umgebung.

Mt Ngauruhoe bei Sonnenaufgang (21.12.2017)

Beim Abstieg zur Mangatepopo Hut waren wir Anfangs noch alleine aber bald schon kamen uns die ersten Touisten entgegen, dann ab halb Zehn war es nur noch eine Kolonne, es werden wohl insgesamt über 1.000 Leute gewesen sein.

Auf dem Mangatepopo Track mit Blick auf den Mt Ruapehue

Die Taranaki Falls

Wakapapaiti Valley Track bei Nebel

Gisela bei den Silica Rapids

Monster Kiwi aus Holz in National Park Village

Am 22. Dezember erreichten wir National Park Village. Im YHA haben wir uns für die nächsten Tage eingemietet, wir wollen die nächsten Tage etwas ausruhen, haben nur kleinere Touren eingeplant, doch es ist sehr schlechtes Wetter vorhergesagt. Wir werden hier unsere Weihnachtsferien machen. Am 26. Dezember geht es dann weiter in Richtung Wakahoro. Von dort starten wir unseren Whanganui River Trip, 6 Tage mit dem Canoe nach Wanganui.

42 Traverse

Am Montag, 18. Dezember starten wir in Richtung 42 Traverse. Eine Mitarbeiterin des Holiday Parks bringt uns zurück auf den Trail, dann beginnt eine 27 km lange Wanderung auf Asphalt- und Schotterstraßen nach Owhango entlang der Hikumutu Road. Diese ist erst seit heuer (2017) Teil des TA-Trails um den vielbefahrenen und gefährlichen SH 4 zu umgehen. Der Trail wurde dadurch um rund 20 km länger dafür aber sicherer. Auf der Straße kommen wir recht zügig voran und erreichen gegen 14:30 Uhr Owhango.

Wanderung entlang der Hikumutu Road

Von nun an geht es auf der 42 Traverse in Richtung Tongariro Base Camp weiter. Nach etwa weiteren 10 km haben wir unser Zelt unter Bäumen aufschlagen. Mittlerweile haben wir km 1109.

Hotel 1109, nachts mit zweifachem Sternenhimmel

Die Nacht war sternenklar, hinter uns in den Farnkräutern sahen wir auch eine Art von Sternenhimmel, es war das Leuchten der Glühwürmchen, fluoreszierende Raupe, die mit ihrem Licht Insekten anlocken. Sehr früh am Morgen kamen dann auch schon die ersten Hiker an uns vorbei. Nachdem wir etwa eine Stunde unterwegs waren trafen wir zwei neue TA-Wanderer, Marion aus Belgien Armory aus dem Bordeaux und Marion aus Belgien.

Auf der 42 Traverse trafen wir weitere TA-Hiker

Die Wanderung auf der 42 Traverse war recht angenehm, wir kamen zügig voran. Gegen Mittag überquerten wir den Wakatepopo River, das Wasser stieg uns bis über die Knie und war recht kühl aber angenehm, denn so wurden die Füße etwas gekühlt.

Schwieriger Waione Coker Track, rutschig, teilweise zugewachsen

Der weitere Weg führt über dann den Waione-Coker Track entlang, dieser ist viel steiler mit sehr tiefen Spurrillen von 4-Rad Fahrzeugen, manchmal richtig zuwachsen und bei regen sehr rutschig.  Nachdem wir dann den SH 47 erreichten führte uns der Te Araroa Trail dann durch dichtem Bush zum Tongariro Base Camp, wo wir gegen 16:00 eintrafen. Die 42 Traverse war in 2 Tagen geschafft.

Taumaranui

Heute, 26. Dezember steht nur eine „kurze“ Etappe auf dem Plan, 26 km bis nach Taumaranui, eine 5.000 Seelen Gemeinde am Ende des  Forgotten World Highway und Tor zum Tongariro Nationalpark.

Nebel auf der Backroad nach Taumaranui

Nachdem wir Ongarue passiert haben wandern wir ca. 15 km auf  einer Schotterstraße in Richtung Taumaranui. Hin und wieder donnern  LKWs an uns vorbei und wir verschwinden in einer Staubwolke.

In der Stadt trifft wieder einmal ganz zufällig eine größere Gruppe an TA-Hikern im Holiday Park zusammen, Stacy und Celina, Pete, Cassady und Sandra sind auch schon da.

Zeltdorf der TA-Hiker im Taumaranui Holiday Park

Spätestens hier in Taumaranui gilt es die Planung für die nächsten Abschnitte zu machen. Essen für den Tongariro Crossing und die Whanganui Flussfahrt ist einzukaufen und zu verschicken. Da der Whanganui River einer der  10 Great Walks ist müssen Campingplätze gebucht werden bevor man ein Canoe mieten kann.

Essen für die nächsten 15 Tage, Tongariro und Whanganui River Trip

Da wir seit nunmehr mehr als einem Monat ohne Pause unterwegs sind legen wir hier in Taumaranui einen Ratstag ein um alles in Ruhe organisieren zu können und auch um uns von den Anstrengungen der letzten Tage auszuruhen und um die sehr leckeren Fisch Burger genießen zu können.

Timber Trail, die 1000 km Marke ist erreicht

Trotz der leichten Verletzung von Gisela konnten wir den 84 km langen Timber Trail in nur 2 Tagen wandern. Das erreichen der 1.000 km Marke auf dem Te Araroa Trail gab uns wohl den nötigen Motivationsschub. An 2 Tagen hintereinander wanderten wir jeweils einen Marathon und benötigten dafür ungefähr 23 Stunden.

Der Pureora Forest Park ist eine ca. 78.000 ha große geschützte Zone. Hier gibt es eine Menge an über 1000 Jahre alten Podocarpen (Steineiben). Dieser Wald ist einer der größten intakten Wälder mit einheimischen Arten.

Nahezu 1/3 der Strecke ist geschafft.

Entlang des Timber Trails gibt es mehrere spektakuläre Hängebrücken

Auf der ehemaligen Eisenbahntrasse in Richtung Ongarue

Der Weg diente im frühen 20. Jahrhundert der Holzbringung. Damals waren die leicht zugänglichen Wälder bereits gerodet und man versuchte die schwerer zugänglichen und abgelegeneren Gebiete zu nutzen.

Heute werden diese ehemaligen Wege und teilweise auch Bahnstrecken als kombinierter Mountainbike und Wanderweg genutzt. Seit kurzen ist der Timber Trail auch Teil des Te Araroa Trails.

Mangaokewa, die Herausforderung

Von diesen Trail kursieren in verschiedenen Foren wahre Horrorgeschichten.  Wir waren schon ganz gespannt auf diesen Abschnitt. Anfangs war der Trail sehr angenehm durch native Bush.

Später wandern wir durch taunasses, hohes Gras und binnen kurzer Zeit sind wir durch und durch nass. Es ist ein schöner Tag, eine unglaublich beeindruckende Landschaft und der Weg wider Erwarten recht gut. Wir wandern an einer Picnic Area vorbei, der Weg wird schön langsam schwieriger aber doch problemlos zu bewältigen.  Vorbei an Picnic Area 2, von nun an hat es der Weg in sich, stark abschüssiges Gelände ist zu queren, schmale bis nicht vorhandene Auftritte, bei schlechtem Wetter oder nassem Untergrund sicherlich ein Alptraum. Wir hatten Glück, es hatte lange nicht mehr geregnet, der Boden war trocken, dennoch waren einige heikle Stellen zu bewältigen. Vom Pfad ging es manchmal senkrecht einige Meter in den Bach hinunter.

Der Trail im steil zu Mangaokewa River abfallenden Gelände.


Zwei- dreimal waren unpassierbare Stellen zu umgehen. Steil ging es den Berg hinauf um dann später wider zum Bach hinunter zu führen. Bei einem der Abstiege stieg Gisela aus versehen in ein Loch und verletzte sich zum Glück nur leicht am Knöchel. Ich setzte schnell  einige Bowen- und Emmett Griffe zu setzten u. Die Auswirkung der Verletzung zu minimieren, die Verspannung löste sich langsam. Es ging weiter dem Fluss hinauf und nach  ca. 7 Stunden erreichten wir eine Forststrasse. Weiter ging es dann auf einer Schotterszrasse, der Mangaokewa North Road auf der wir auch den nächsten halben Tag weiter durch das Tal, vorbei an riesigen Schaf- und Rinderfarmen sog. Stations, nach oben wanderten.

Von Hamilton nach Waitomo

Am 6. Dezember sind wir gegen 11:00 Uhr im Hamilton gestartet. Unser Ziel war so nahe wie möglich an den, unter TA-Hikern, berüchtigten Pirongia Summit hin zu wandern.

Ein Viertel der Strecke ist geschafft

Nach einem ausgiebigem Frühstück bei Elisabeth und John ist es für Zeit die Wanderung fortzusetzen. John bringt uns zurück auf den Trail. Die heutige Etappe führt über die Hakarimata Range.

Huntly im Hintergrund

Wieder sehr steile Anstiege, teils über Treppen, so gewinnt man rasch an Höhe. Der Trail ist ungefähr 13 km lang und wir benötigen dafür 5,5 Stunden, eine typische Zeit für einen Trail hier in Neuseeland mit schwerem Gepäck.

Treppen sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg

Der Trail führt durch dichten Wald mit vielen Auf- und Abstiegen. Gegen 13:00 Uhr erreichen wir den Hakarimata Summit. Von dort hat man einen guten Überblick über die nähere Umgebung der Waikato Region. In der Ferne kann man schon Hamilton erkennen, unten am Berg befindet das Städchen Ngaruawahia, dort wo der Fluss Waipa River in den Waikato River mündet und ein für die Maori wichtiger Ort.

Am Ende des Hakarimata Trails treffen wir unsere Freunde aus Australien Tania und David, theglobalhobos.

Unten angekommen machen wir erst mal Pause, es ist verdammt heiß. Wir kaufen uns Bier und Chips und genießen den Schatten unter einem Baum.
Gegen halb vier starten wir in Richtung Hamilton, es ist ein langer Fußmarsch auf dem neu angelegten Radweg entlang des Waikato Rivers, dem längsten Fluss Neuseelands. Gegen Abend erreichen wir die Vororte von Hamilton.

Wandern auf dem Te Awa entlang des Waikato Rivers

Hunua Ranges

Von Clevedon über die Hunua Ranges nach Mercer.

In Clevedon. Im Garten von Trevor und Pauline durften wir unser Zelt aufbauen, konnten duschen und wurden auch zu einer Christmas Straßenparty eingeladen. Es gab genügend zum Essen, Bier und Wein. Im Laufe des Abends lernten wir so nebenbei die Nachbarschaft von Trevor und Pauline kennen.

 

Tag 18 bis 20

Die nächsten drei Tage wandern wir von Marsden Point, dem einzigen Ort in Neuseeland mit ein Ölraffinerie nach Pakiri. Der Weg führt größtenteils der Küste entlang, aber auch immer wieder einStück ins Landesinnere und auf Straßen. Auf dies m Abschnitt sind mehrere Flüsse zu überqueren, über so manchen kann man ausschließlich bei Ebbe gehen.
Die ertse Herausforderung ist es einen Transport nach Marsden Point zu bekommen. Als wir im Hafen ankamen sind die Fischer bereits alle aufs Meer hinaus gefahren. Nach mehr als zwei Stunden warten haben wir dann einen Mann getroffen, der uns per Boot nach Marsden Point brachte.


Nun konnten wir die Wanderung fortsetzen. Nach etwa 2 Stunden erreichten wir den Ruakaka River nur zu dumm dass gerade der Höhepunkt der Flut war und so der Fluss für uns unpassierbar. Wir beschlossen kurzerhand wieder ein Stück zurück zu wandern. Der erste Abschnitt war querfeldein. Wir mussten die Erfahrung machen, dass so etwas in Neuseeland ein sehr schwieriges ja nahezu unmögliches Unterfangen sein kann, denn der Bush ist einfach zu dicht, doch irgendwie sind wir dann doch durchgekommen. Es ging dann weiter in Richtung Waipu.
Der nächste Abschnitt war unsere bisher längste Etappe. Ein Marsch, der über 35 km lang war und an die 12 Stunden dauerte. Zuerst war wieder ein langer Marsch auf Straßen, Asphalt- und Schotterstraßen zurück zulegen bis wir den Langsview Track erreichten. Der Langsview Track ist ein gut angelegter und derzeit auch trockener Wanderpfad. Und so wie es in Neuseeland üblich ist führt dieser Weg über jeden Hügel, der auf dem Weg liegt, und das schnurgerade hinauf und ebenso gerade auf der nächsten Seite wieder hinunter.
Und so wanderten wir, und wanderten und wanderten. Gegen 19:00 Uhr erreichten wir dann völlig ausgepowert den heutigen Campingplatz. Wir beschlossen kurzerhand einen Wohnwagen zu mieten um uns etwas besser entspannen zu können.


Nach dem gestrigen Marathon Tag hinter wollten wir es heute etwas lockerer angehen. Wir starteten um 07:40 Uhr in Richtung Küste. Nach ca. 2 Stunden waren wir am Strand. Ab da wanderten wir vorerst bei Ebbe recht zügig zu unserem ersten Stream crossing, der nach 10 km erreicht war. Kein Problem der Fluss war klein und nur knöcheltief. Weiter ging es zur nächsten Flussüberquerung, die laut unseren Freunden, den Globalhobos bis über die Knie reichen sollte. Wir erreichten diesen Fluss bevor die Flut das Wasser zurück staut. Auch dieser Fluss war nur knöcheltief. Nun ging es weiter zum dritten Fluss, der bis zu Hüfte und Höher reichen sollte. Gegen Halbzwei, genau bei Höchststand der Flut waren wir da. Aber auch dieser Fluss war kein Problem, da es in letzter Zeit kaum geregnet hatte führte der Fluss nur wenig Wasser. Beim Überqueren des Flusses reichte das Wasser bis Mitte Oberschenkel, also kein größeres Problem. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses befindet sich ein Camping. Wir beschlossen unsere Wanderung für den heutigen Tag hier zu beenden. Um uns auszuruhen und Kraft für die nächsten beiden Etappen durch den Dome Forest und das Puhoi Valley zu sammeln.

Trail magic

 

Bream Head – Treppensteigen ist angesagt

Die Wanderung führte nach einigen Strassenkilometern über den Kauri Track in Richtung Ocean Beach. Der Weg führt über einen Hügel von dem wir einen ersten Blickmauf den Strand bekamen. Die Ocean Beach ist ein fast 7 Km langer Strand an dem wir entlang wanderten. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den Beginn des Bream Head Tracks. Von nun ging es von 0 bis auf 495 m steil bergauf. Glücklicherweise großteils durch den Wald, denn es war heiß, sehr heiß. Nach fast 1,5 Stunden haben wir, einen Großteil über Treppenstufen, den höchsten Punkt erreicht. Um einen guten Ausblick zu erhalten musste ich noch auf einen Felsen klettern, der Ausblick war einfach großartig. Der Weg führte dann oben auf der Hügelkette über zwei weitere Gipfel. Nach ca. 4 Stunden waren wir durch. Auf diesem Weg konnten wir Treppensteigen üben, es waren weit mehr als 1.000 Stufen.
Gegen halb fünf  sind wir dann in Tairikura angekommen, dem Ort an dem wir unsere ersten Trail Angel, Caroline und Wepadi, trafen. Wir durften duschen, übernachten und bekamen ein reichhaltiges Abendessen geboten und konnten uns so für die nächsten Etappen stärken

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