Nach einem einem wohlverdienten Ruhetag im Ahipara Holiday Park sind wir um 7:00 Uhr in Richtung Herekino Forest, einer der Northland Forests, die eigentlich Regenwäder sind, aufgebrochen. Vor uns lagen 8 km Wanderung auf der Straße. Nach 2,5 Stunden sind wir dann am Einstieg zum Herekino Forest angekommen.
Von dieser Überquerung haben wir bereits Horrorgeschichten gehört und in Posts gelesen. Es sind immer wieder steile An- und Abstiege, sehr rutschiger Untergrung und teilweise bis zu knietiefe Schlammlöcher durch die man hindurch muss. Wir hatten aber etwas Glück, denn in letzter Zeit hat es kaum geregnet, sodass der Untergrung doch etwas abgetrocknet war und wir so, die sehr anstrengende und äusserst langsame Wanderung doch auch genießen konnten.
Nach 9,5 Stunden Wanderung erreichten wir dann das Tramp Inn, eine recht primitive Unterkunft, die wir für die Übernachtung nutzen. Nach uns trafen dann noch K‘Marie und Chris aus London, Martin und Michael aus Dänemark, Shaerbear aus Canada und Sunshie aus Califorien ein.
Am nächsten Morgen, den Tag 7 unserer Wanderung mussten wir ca. 4 Stunden auf Landstraßen wandern bis wir an den Anfang des Raetea Forest Tracks gelangten. Von da an benötigt man 9,5 Stunden um durch den „Dschungel“ auf die andere Seite zu kommen. Es war eindeutig zu spät um dies noch an diesem Tag zu schaffen.
Der Raetea Forest hatte es dann in sich. Noch steilere An- und Abstiege, sehr rutschig, viele, teilweise mehr als knöcheltiefe Schlammlöcher. Der Versuch diesen auszuweichen war manchmal unmöglich, unser Fortschritt war sehr langsam. Gegen 14:00 Uhr erreichten wir den Raetea Summit, um dort zu Zelten noch viel zu früh. Wir kämpften uns weiter durch den Dschungel. Gegen sieben Uhr abends ging uns langsam die Kraft aus, die Anstregungung machte sich bemerkbar. Wir hatten wohl die Grenze unserer physischen und psychischen Belastung erreicht und so beschlossen wir nach 12 Stunden und ca. 5 km vor dem Ende des Tracks unser Zelt aufzuschlagen.
Tag 8. Wir brauchten noch 2,5 Stunden um endlich wieder offenes Weideland zu erreichen. Auf Schotterstraßen (metalled Roads) und dem SH1 erreichten wir dann gegen 11:00 Mangamuka Dairy, ein unter TA-Hikern beliebter Zwischenstop. Dort erholten wir uns zunächst von den Strapazen der letzten beiden Tage und stärkten uns bevor wir uns in Richtung Apple Tree Camp in Bewegung setzten. Obwohl zu Mittag klarer Himmel war mussten wir bald darauf im strömenden Regen unsere Wanderung fortsetzen und unser Zelt auch im Regen aufstellen.
Tag 9: Zuerst wanderten wir ca. 6 km auf Schotterstraßen, bis wir schließlich in eine Schlucht zum Fluss Mangapukahukanu abstiegen. Die nächsten 2,5 km waren das bisher Schönste was wir auf unserer Weg erlebt hatten. Wir genossen die Wanderung entlang des Flusses und durch den Fluss.
Dann führte der Weg in den Puketi Forest. Der erste Abschnitt war wieder sehr rutschig, teilweise an der Grenze Machbaren. Das DOC (Department of Conservation) versucht den Puketi Forest pestfree (frei von eingeschleppten Tieren) zu bekommen, die eine Gefahr für die einheimisches Tier- und Pflanzenwelt darstellen.
Der Weg führte weiter über den Pukatea Ridge Track. Wir hatten wieder einen trockenen, durch einen wunderschönen Kauri Wald führende Weg. Der Schluss war eine sehr lange und ermüdende Wanderung bis zu Puketi recreation area, wo wir übernachten.
Tag 10: Am heutigen Tag erreichen wir die Ostküste Neuseelands. Wieder wandern über Schotterstraßen und über Farmland durch Kuh- und Schafweiden, vorbei an neugierigen Rinderherden. Am Maungaparuera, einem Hügel mit Sendemast haben wir das erste Mal einen richtig schönen Ausblick auf die Bay of Islands. Weiter ging es wieder über ausgedehntes Weideland, mitten durch Rinderherden hindurch. Schließlich wanderten wir entlang des Kerikeri Rivers in die Stadt. An den wunderschönen Rainbow Falls machten wir das „obligatorische“ Foto und kamen nach einer weiteren Stunde schließlich im Kerikeri Holiday Park an
Tag 11. In Kerikeri konnten nun endlich Teile unserer nicht unbedingt benötigten Ausrüstung per Post an unseren Trail Angel Denis senden. 2,6 kg an nicht benötigtem Material konnten wir so loswerden. Gegen Mittag ging es dann weiter in Richtung Paihia. Zuerst vorbei am Stone Store, dem ältesten Steingebäude Neuseelands. Der Weg führt dann weiter durch den Waitangi Forest, ein mehrheitlich mit Kiefern bepflanzter Wald. Die Kiefern werden nach ca. 25 bis 30 Jahren gefällt, dann wird das Land wieder bepflanzt Das Holz dient vorwiegend als Bauholz und die Möbelproduktion für den südostasiatischen Raum.
Gegen Abend erreichten wir dann Paihia, einem bei Neuseeländern und Touristen sehr beliebter Ort in der Bay of Islands.
Tag 12; Samstag 18. November 2017. Da es ziemlich stark regnet und wir doch etwas müde sind entscheiden wir uns in der Jugendherberge von Paihia gemeinsam mit 7 weiteren TA-Hikerns eine Ruhetag einzulegen.