Montag, 11. August 2019. Die Nacht war kühl, bereits bei Sonnenaufgang sind wir wach und bereiten das Frühstück, packen das Zelt zusammen und sind bereits um 07:00 startbereit. Alle Arbeitsgänge werden im gewohnten Arbeitsablauf und in aller Ruhe ausgeführt, während wir in atemberaubender Umgebung den werdenden Tag bewundern können.

Zusammenpacken in aller Ruhe nach einem schmackhaften Frühstück

Weiter geht es nun ausgeruht und voller Tatendrang auf dem Goldsee Trail in Richtung Stilfser Joch. Das Gelände bleibt abschüssig, der Steig führt steil nach oben. Nach etwa einer Stund Aufstieg erreichen wir die Abzweigung zu Tartscher Alm, über Geröll Halden und Blocksteinfeldern gewinnen wir an Höhe. Als wir den Goldsee erreichen sind wir bereits fast eineinhalb Stunden unterwegs, die ersten Mountainbiker kommen uns in diesem sehr unwegsamen Gelände entgegen. Nun führt der Trail vorbei an den Verteidigungsstellungen österreichisch-ungarischen Monarchie, der Ortlerfront, ein Überbleibsel aus der Zeit des ersten Weltkrieges.

Rifuggio Garibaldi am Stilfser Joch

Als wir gegen 11:00 Uhr das Schutzhaus Garibaldi am Stilfser Joch erreichten, wurden wir von unzähligen Touristen nahezu überrannt, Mengen von e-Biker radeln lässig, locker und wild schnaubend mit hochroten Köpfen an uns vorbei. Nach kurzer Pause stiegen wir dann zum Umbrail Pass ab wo Christian auf uns warten wollte. Dort angekommen mussten wir erkennen, dass Christian wohl nicht mit uns weiter wandern wird. Wie sich dann aber später heraus stellte ist er erst viel später auf dem Umbrail Pass angekommen, wir haben uns schlicht verpasst.

Abstieg zum Umbrail Pass, die Grenze zwischen Schweiz und Italien.

Unter dem Piz Umbrail und der Punta di Rims steigen wir zur Bochetta di Forcola auf, wo wir auf Stellunge der italienischen Alpini aus der Zeit des ersten Weltkrieges treffen. Die Landschaft ist auf dieser Höhe, durchwegs über 2.500 m Meereshöhe karg aber eindrucksvoll und schön. Über uns zieht ein Steinadler seine Kreise, auf den kargen Hängen weiden Kälber. Nach etwa 1,5 Stunden Aufstieg erreichen wir dann die Bochetta di Forcola. Dort machen wir Pause, essen zu Mittag und genießen die Landschaft.

Aufstieg zur Bochetta di Forcola vom Umbrail Pass
Rundblick: Bochetta di Forcola mit Blick in die Valle Forcola

Der Weg 146 führt über die Bochetta di Penedolo zur Malga Penedolo. Der starke Wind macht die Wanderung in dieser Höhe unangenehm kühl. Die Landschaft erinnert leicht an so manche Gegend auf der Neuseeländischen Südinsel, viele schöne Erlebnisse und tolle Eindrücke werden wachgerufen.

Abstieg zur Malta Penedola: v. r. Hilde, Sandro, Sarah und Ruslan
Rast bei der Malga Pendolo

Bei Le Fornelle im Valle Forcola finden wir einen idealen Platz um alle Zelte an einem Ort aufzustellen. Es ist noch recht früh am Abend und wir genießen die Sonne, nehmen ein Bad im nahegelegen Bach und ruhen uns aus, denn morgen wollen wir sehr früh starten. Das Ziel ist mindesten Santa Catarina Valfurva, eine Strecke von ungefähr 30 km wird zu wandern sein.
Seit dem Stilfser Joch wandern wir nun auf dem Sentiero Italia, einem rund 6.800 km langen Wanderweg, der von Triest über die Alpen, den Apennin hinunter, quer durch Sizilien und Sadinien führt.

Campspot in der Valle Focola, Platz für alle 6 Zelte gefunden