Die Tararua Range ist eine Gebirgskette im Süden der Nordinsel. Die Nähe zum Meer und die bis zu 1500 m hohen Berge  verursachen häufig einen Stau der sehr feuchten Meeresluft. Es bilden sich Wolken, die sich vor allem an den Westhängen des Gebirgszuges ausregnen. Die Tararuas sind für rasche und nicht leicht vorhersagbare Wetterumschwünge bekannt. Im Durchschnitt regnet es an den Flanken der Gebirgskette zwischen 5.000 bis 8.000 mm. Nur an 80 Tagen im Jahr hat man in Tararuas klare Sicht.

Der Trail führt entlang des Bergkammes. Am Montag abends hatten wir noch herrliches Wetter

Bei schönstem Wetter sind wir am frühen Morgen, des 8. Jänner aufgebrochen. John vom Makahika Outdoor Center erklärte uns noch den neuesten Wetterbericht, der leider schlechtes Wetter, viel Regen und Sturm für die nächsten Tage voraussagte. Dieser Tag war zum Glück schön, vor allem gegen Abend hin hatten wir wolkenlosen Himmel. Der Aufstig zu Waiopehu Hut war nicht sonderlich schwierig, der Ausblick dort oben herrlich. da es aber noch früh war sind wir zur nächsten Hütte, der Te Matahiwi Hut weiter gewandert. Steil ging es weiter über mehrere Bergkuppen, der Weg durch das Tussock Gras und die Sträucher (Leatherwood) war nicht mehr so angenehm. Sehr oft mussten wir über umgefallene Bäume steigen oder drunter durch kriechen.  Gegen Abend erreichten wir dann die Matahiwi Hut.

Nächsten Morgen bewahrheitete sich dann leider die Wettervorhersage. Nur noch Nebel, starker Wind und Regen. Der Trail führte schon bald wieder in offenes Gelände steil nach oben. Der Wind trieb Nebel und Regen über die Bergkämme, nur in der Nähe konnte man dunkle Schatten erkennen wenn es wieder ein Mal extrem steil nach oben ging. Auf dem Weg zur Dracophyllum Hut kamen wir dann in einen wunderbaren Wald, wie einem Zauberwald. Die Bäume Zentimeter Dick mit Moos  überwachsen soweit man nur sehen konnte. Bei diesem Nebel und Regen eine Herrliche Stimmung.

Immer weiter führte der Weg entlang des Grates mal extrem steil nach oben bzw. nach unten, dann wieder durch moosüberwachsene Bäume und dann wieder weiter nach oben entlang des Bergkammes in Richtung Nichols Hut, die wir gegen 15:00 Uhr bei strömenden Regen erreichten. In der Hütte war bereits Jessica beim  Feuermachen, so dass wir uns wärmen und unsere Kleider trocknen konnten.

Überfüllte Nichols Hut

Nach und nach tauchten weitere Wanderer in der für 6 Schlafplätze ausgelegten Hütte. Bis zum Schluss waren wir dann insgesamt zu 11 in dieser Hütte. Am nächsten Morgen brachen wir auf um über den Mount Crowford, dem ausgesetztesten Teil  dieses Abschnittes zu wandern. Es regnete stark, der Wind blies kräftig und man sah nur etwa 10 m weit. Nach einigen kleineren Klettereinlagen schafften wir die Überschreitung. Was dann folgte, war ein Abstieg, den wir bisher noch nicht erlebt hatten, 1300 Hm, nass, teilweise rutschig und extremst steil. Nach etwa 5 ,5 Stunden erreichten wir dann bei starkem Regenfall endlich die Waetewaewae (sprich: Wai ti wai wai) Hut. Eine eher neue und recht geräumige Hütte.

Am Mount Crowford

Auch am Tag darauf wanderten wir nur eine kurze Strecke um Giselas Fußgelenk zu schonen. Nach den ganzen Regenfällen der letzten Tage verwandelte sich der Trail teilweise in einem See. Das heutige Ziel war die Parawai Lodge, ein Tramping Club Hut, die wir nach etwas mehr als 5 Stunden erreichten. Am nächsten Morgen wanderten wir dann der Straße entlang durch die Otaki Gorge in Richtung Waikanae an der Kapiti Coast. Die Tararuas, eines der ganz großen Highlights am Te Araroa Trail hatten wir damit hinter uns.

Hängebrücke über den Otaki River